Der Labrador Retriever, Labrador oder einfach nur Lab, ist eine mittelgroße Hunderasse, die zu den beliebteste Hunderasse in Deutschland, Kanada, Großbritannien und den Vereinigten Staaten gehört.
Diese Fellnasen eigenen sich wunderbar als Familienhund. Zudem wird der Labrador oft als Blindenhund, Therapiehund oder Rettungshund eingesetzt. Denn er ist bekannt für sein Gehorsam, seine Loyalität, seine Intelligenz und seine Gelassenheit. Darüber hinaus wird er sehr als Sport- und Jagdhund geschätzt.
Die ersten Labradore wurden im 17. Jahrhundert auf einer kanadischen Insel namens Neufundland gezüchtet. Ihr Zuchtziel war es Hunde zu züchten, die Jäger an Land oder im Wasser halfen. Geschossene Wildtiere wurden von dem Labrador Retriever gefunden und zum Jäger gebracht. Zudem wurden diese Vierbeiner eingesetzt um Fischernetze einzubringen und Fische zu bergen.
Heutzutage wird der Labrador Retriever in erster Linie als liebevolles Haustier gehalten.
Eines der auffälligsten Merkmale des Labradors ist sein kräftiger Körperbau. Labrador Retriever sind mittelgroße Hunde; die meistens einen breiten Schädel mit intelligent schauenden braunen oder haselnussbraunen Augen haben. Seine Ohren hängen dicht am Kopf und er hat einen mittellangen dicken Schwanz. Labrador Fell ist normalerweise kurz und glatt, Fellfarben können gelb, schwarz oder schokoladenbraun sein. Gelegentlich weisen Labradors kleine Mengen weißen Pelzes auf Brust, Pfoten oder Schwanz auf. Seine vernetzten Zehen machen ihn zu einem hervorragenden Schwimmer. Zudem ist sein Mantel sehr wasserdicht, so dass er zu jeder Jahreszeit schwimmen kann.
Es gibt zwei unterschiedliche Arten beim Labrador Retriever. Einmal die Labrador Showlinie und Labrador Arbeitslinie. Labradore aus der Showlinie sind schwerer und gutmütiger. Labradore aus der Arbeitslinie sind schlanker, muskulöser, leichter und haben eine längere Schnauze als ihre Kollegen der Showlinie. Zudem haben sie einen schmaleren Kopf. Die Arbeitslinie unterteilt sich zudem nochmal in Field-Trial-Line und Field Line. Dabei ist die Field Line noch viel agiler und benötigt viel mehr Bewegung und Beschäftigung.
Generell sollte ein Labrador-Retriever vom Widerrist bis zur Schwanzwurzel so lang sein, wie vom Boden bis zum Widerrist. Männchen wiegen meistens zwischen 29 und 36 Kilo und Weibchen zwischen 25 und 32 Kilo. Wobei Rüden eine Schulterhöhe von 57 bis 62 cm haben und Hündinnen eine Schulterhöhe von 55 bis 60 cm.
Labradors sind bekannt für ihre Intelligenz, Freundlichkeit und ihr überaus gutes Temperament. Sie gelten als aufgeschlossene und temperamentvolle Begleiter mit einem ausgeprägten “will to please” Verhalten.
Gerne werden sie für eine Vielzahl von Arbeitsaufgaben eingesetzt. Durch ihren ausgeprägten Geruchssinn, nehmen sie fast jeden Geruch wahr und folgen diesem bis sie ihn gefunden haben. Deshalb findet man sie oft bei der Polizei, als Fährten- und Spürhunde. Aber auch als Wasserrettungshunde, Begleithunde und Therapiehunde werden sie wegen ihrer Gelehrigkeit und Sanftmütigkeit gerne eingesetzt.
Zudem sind sie vom Temperament her sehr ausgeglichen und eignen sich ausgezeichnet als Familienhunde, die mit Kindern in jedem Alter gut zurecht kommen.
Sie sind neugierig, apportieren gerne und eignen sich gut für Hundesportarten wie Agility, Frisbee oder Flyball. Oder bringen Sie ihm Tricks bei, werfen den Ball oder lassen ihren Vierbeiner schwimmen. Sie sind die perfekten Begleiter zum Laufen, Wandern, Fahrradfahren und Schwimmen. Zudem können sie sehr verfressen sein und lassen sich dadurch gut trainieren. Für ein Leckerlie tun sie fast alles. Als Rasse sind sie hochintelligent und zu intensiver Zielstrebigkeit und Konzentration fähig, wenn sie motiviert werden.
Ohne viel Bewegung und mentale Anregung kann ihr Hund aber anfangen sich zu langweilen und in destruktives Verhalten verfallen. Wichtig ist es deshalb ihn nicht zu viel alleine zu lassen bzw. genügend zu beschäftigen.
Ein Labrador ist meistens erst mit 3 Jahren Erwachsen, bis dahin kann er noch viel welpenähnliches Verhalten aufweisen. Er liebt Gesellschaft und möchten nicht den ganzen Tag alleine in der Wohnung hocken. Obwohl er manchmal bei Lärm bellt ist er normalerweise nicht territorial und eignen sich nicht als Wachhunde.
Der Labrador besitzt einen sanften, freundlichen, intelligenten Charakter, durch denn er einen sehr familienfreundlichen Ruf hat. Besonders mit Kindern ist er sehr einfühlsam.
Labrador Hunde sind genau wie auch andere gezüchtete Hunderassen anfällig für bestimmte Krankheiten. Viele Hundebesitzer überlegen deshalb öfter ob sie einen reinrassigen Labrador oder doch lieber einen Labrador Mischling ins Haus holen. Wichtig ist deshalb bei der Welpenauswahl ein seriöser Labrador Züchter auszusuchen, der die Elterntiere vor der Kreuzung, auf ihre Gesundheit und Erbkrankheiten untersucht hat.
Hauptsächliche Krankheiten dieser Lebewesen sind Erbkrankheiten und Fettleibigkeit. Zudem ist diese Hunderasse, genauso anfällig wie andere größere Hunderassen, für Hüft- und Ellbogendysplasie. Manchmal haben sie auch Knieprobleme.
Weitere Gesundheitsprobleme die auftreten können sind Augenprobleme, Autoimmunerkrankungen und Taubheit. Bei einem seriösen Züchter werden diese Gesundheitsprobleme reduziert. Ob sie sich am Ende dann eher für ein reinrassiges Tier oder einen Labrador Mix entscheiden, müssen Sie selber sehen. Am besten vergleichen Sie die Eigenschaften des Mischlings oder Rassehundes mit ihren Lebensumständen und entscheiden wer am besten passen könnten.
Im Durchschnitt wird ein Labrador Retriever etwa 12 Jahre alt, wobei es auch einige Exemplare gibt, die bis zu 19 Jahre alt werden.
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Bild im Text | Andreas Roehr - fotofun4u / pixelio.de |